[Rezension] Ein Geheimnis - Philippe Grimbert

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Originaltitel: Un Secret

Autor: Philippe Grimbert

Genre: Zweiter Weltkrieg, Spanien

Erscheinungstermin: 2007

Seiten: 154

Format: Taschenbuch

Verlag: suhrkamp

Preis: 7,00 €

 

Autor:

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Philippe Grimbert wurde 1948 in Paris geboren und lebt dort als Autor und Psychoanalytiker. Er erforscht an den beiden Instituten Médico-Éducatifs in Asnières und Colombes autistische und psychotische Heranwachsende. In 'Un Secret' verarbeitet er ein Erlebnis während seiner Jugendzeit autobiographisch.

 

Inhalt:

 

"Als Einzelkind hatte ich lange Zeit einen Bruder. Meine Ferienbekanntschaften, meine Spielgefährten mussten mir aufs Wort glauben, wenn ich ihnen dieses Märchen auftischte. Ich hatte einen Bruder. Schöner als ich, stärker als ich. Einen älteren Bruder, erfolgreich und unsichtbar."

 

Philippe ist fünfzehn, als ihm Louise, eine Freundin der Familie, ein über Jahre gehütetes Familiengeheimnis enthüllt. Die Grimberts sind Juden und haben das Leben im besetzten Paris keineswegs so unbeschadet überstanden, wie sie Philippe bislang glauben machen wollten. Der als Einzelkind aufgewachsene Philippe wird an eine von allen verdrängte Vergangenheit seiner Familie herangeführt, in der es den großen Bruder seiner Phantasie tatsächlich gegeben hat.

 

Meinung:


Aus der Sicht eines Heranwachsenden wird eine verschwiegene Familiengeschichte aufdeckt und ausgeführt. Bevor ich mit dem Buch angefangen habe, war ich zunächst sehr skeptisch da 160 Seiten nicht gerade viel sind. Jetzt kann ich sagen das das Buch  genau die richtige Länge besitzt, Grimbert gelingt es mit seinem poetischen Sprachstil den Inhalt und seine Message auf den Punkt zu bringen.

 

Das Buch besteht aus mehreren ineinander verwickelten Geschichten. Zum einen die Geschichte von Maxim und Tania (Philips Eltern) und von Philip selbst. Zum anderen greift Grimbert auch den historischen Aspekt auf von der Judenverfolgung zur Zeit der deutschen Besatzung in Paris. Dieser Wechsel von Vergangenheit zu Gegenwart ist sehr gut miteinander vernetzt.

 

Das Buch berüht den Leser und lässt in einerseitsan den Emotionen und Schuldgefühlen teilhaben aber andererseits tauchen auch wieder Passagen auf, in denen es um die Kollaborateure (Nationalsozialisten) geht. Die Abwechslung von Distanz und Nähe ist auch ein Kennzeichen dieses Romans.

 

Fazit:


'Ein Geheimnis'  ist eines meiner Lieblingsbücher geworden. Philippe Grimbert hat es geschafft den Inhalt und die Sprache in Einklang zu bringen und ein erschütterndes Thema in wunderbarer Weise aufzugreifen. Ein MUST READ !

 

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